Projektmanagement: Mehr als nur Theorie – drei Ratschläge aus der Praxis

Ich möchte dieses Thema aus meiner langjährigen Praxis betrachten – nicht aus der Theorie. Die gibt es genug – in Büchern, Seminaren und Zertifizierungen. Doch die Realität sieht oft anders aus. Viele meiner Erkenntnisse stammen aus eigenen Fehlern, aus Intuition und gesundem Hausverstand – und aus gezieltem Lernen in Marketing, Vertrieb und Entwicklung. Meine Erfahrung zeigt: Selbst ein erfahrener Projektmanager hält in der Praxis nur rund um 80 % der geforderten theoretischen Prozesse und Dokumentationen konsequent ein – und kann trotzdem ein Projekt erfolgreich abschließen. Aus dieser Erfahrung heraus habe ich drei zentrale Ratschläge, die sich in vielen Projekten bewährt haben.

Erstens: Offene Haltung und konsequentes Handeln:

„Ein Projektmanager sollte offen für neue Ideen und konstruktive Kritik sein, transparent arbeiten – vor allem gegenüber dem eigenen Team – und keine Scheu haben, Experten um Hilfe zu bitten.“

Ein Projektmanager ist wie ein Ingenieur: Er sucht den besten und effektivsten Weg – und verfolgt diesen konsequent, auch wenn Hindernisse auftauchen.vDas ist für mich der eigentliche Schlüssel zum Erfolg. Ich habe jedoch auch das Gegenteil erlebt: Ein Kollege, der viel von sich hielt und als „Besserwisser“ bekannt war, ignorierte grundlegende Prinzipien. In einem Meeting stellte sich heraus, dass er nicht einmal ein Projektbuch führte. Zudem hatte er es versäumt, für das Projekt den „Out of Scope“ zu definieren und die Deliverables klar zu begrenzen. Solche Versäumnisse fallen stark ins Gewicht – und sie führten dazu, dass er, trotz einer anfänglich guten Karriere, später in seiner Firma keine verantwortungsvollen Aufgaben mehr als Projektmanager erhielt.

Zweiten: Frühzeitige Einbindung in die Anfangsphase

Ich habe oft beobachtet, dass die Einbindung eines Projektmanagers bereits in einer sehr frühen Phase – also noch bevor das Projekt vollständig definiert ist – die Erfolgschancen deutlich erhöht. Gerade die Anfangsphase spielt eine entscheidende Rolle für den späteren Verlauf.

📢 Einladung: „Danke Österreich“ beim Amnesty-Event in Wien, Wild im West: Karl-Farkas-Gasse x Maria-Jacobi-Gasse, 1030 Wien

Am Samstag, 13. September 2025 bin ich mit meinem Buch und der von mir gegründeten Initiative „Danke Österreich“ beim Amnesty-Event „More Human Rights Please – Zusammen Wild im West“ in Wien vertreten.

Wild im West: Karl-Farkas-Gasse x Maria-Jacobi-Gasse, 1030 Wien

🕒 15:00 – 18:00 Uhr
📍 Stand „Danke Österreich“
🎤 Interview mit mir um 17:30 Uhr

📖 Worum geht es?

An unserem Stand habt ihr die Gelegenheit, mein Buch
„2707 Tage im Evin-Gefängnis – Iranische Geiseldiplomatie: Erinnerungen, Enthüllungen, Strukturen“
kennenzulernen. Es ist ein einzigartiges Zeitdokument, das auf meinen eigenen Erfahrungen als politischer Gefangener im Iran basiert. In diesem Buch erzähle ich nicht nur von den 7,5 Jahren meiner Gefangenschaft und Geiselhaft, sondern gebe auch Einblicke in die politischen Strukturen, Hintergründe und Mechanismen der sogenannten „Geiseldiplomatie“ des iranischen Regimes.

🕊 Über die Initiative „Danke Österreich“

„Danke Österreich“ ist meine persönliche Herzensangelegenheit.
Mit dieser Initiative möchte ich zeigen, wie wichtig Dankbarkeit gegenüber einem Land ist, das einem Schutz, Sicherheit, Rechte und neue Perspektiven bietet. Österreich hat mir – nach meiner Geiselhaft – eine neue Chance im Leben gegeben. Gleichzeitig will ich mit „Danke Österreich“ eine Plattform schaffen, auf der wir uns für Demokratie, Menschenrechte, Integration und ein respektvolles Miteinander stark machen.
Ein besonderer Fokus liegt darauf, Menschen mit Migrationshintergrund zu ermutigen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.

80 Jahre Hiroshima: Eine Mahnung zur Verantwortung

(Ausgabe – 17) Am 6. August jährt sich zum 80. Mal der erste Einsatz einer Atombombe – durch die Vereinigten Staaten gegen Japan. Unmittelbar nach der Explosion kamen über 70.000 Menschen ums Leben, wenige Monate später stieg die Zahl der Todesopfer auf rund 140.000. Ein trauriger Tag in der Geschichte der Menschheit.

Es wird oft argumentiert, dass durch eine Fortsetzung des Krieges durch das damalige Aggressorland Japan noch mehr Menschen gestorben wären. Ich bezweifle diese Rechtfertigung. Und selbst wenn sie zuträfe – darf man deshalb den Einsatz einer Massenvernichtungswaffe rechtfertigen?

Die gezielte oder in Kauf genommene Tötung und Verletzung der Zivilbevölkerung in diesem Ausmaß ist nicht mit Menschlichkeit vereinbar. Das Recht auf Leben muss auch – und gerade – im Krieg unantastbar bleiben.

Heute – 80 Jahre später – sind wir erneut mit einer Welt konfrontiert, in der Verantwortung gefragt ist. Der Krieg in der Ukraine dauert an. Die Spannungen zwischen den USA und Russland verschärfen sich. Im Nahen Osten destabilisieren extremistische Terrororganisationen ganze Regionen.

Gaza, Israel und die Verantwortung der Menschlichkeit

Die aktuelle Situation in Gaza verlangt von uns allen Klarheit, Mitgefühl und Mut.
Als jemand, der selbst Opfer eines islamistischen Regimes war, spreche ich nicht aus ideologischer Voreingenommenheit, sondern aus der Überzeugung, dass Terror, Unrecht und Krieg niemals zu Frieden führen können – weder in Israel noch in Palästina.

A) Das Recht auf Selbstverteidigung – und seine Grenzen
Nach dem entsetzlichen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 war eine entschlossene Reaktion Israels gerechtfertigt. Hamas hatte bewusst Zivilisten massakriert, Raketen abgefeuert und eine Region in Angst und Schrecken versetzt – mit aktiver Unterstützung durch das iranische Regime. Ziel der israelischen Militäroperation war es, die militärische Schlagkraft der Hamas zu zerschlagen und ihre politische Kontrolle über den Gazastreifen zu beenden. Diese Ziele wurden – auch laut internationalen Beobachtern – größtenteils erreicht. Doch was darauf folgte, war kein Akt der Verteidigung mehr, sondern eine zweite Welle der Gewalt, die Tausende zivile Opfer forderte und die Grenze zur kollektiven Bestrafung überschritten hat.
Diese Fortsetzung der Offensive ist strategisch falsch und moralisch nicht zu rechtfertigen.
B) Wenn Verteidigung zur Zerstörung wird
Zivile Infrastrukturen,….

Kurzgeschichte – Ein schlechter Tag – aber nicht so, wie Sie denken

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie einen schlechten Tag haben. Ich meine nicht einen dieser Tage, an denen man sich schlapp fühlt, mit Kopfschmerzen aufwacht oder sich vielleicht erneut mit Corona infiziert – nein, nicht diese Art von Tag. Und ich spreche auch nicht von Tagen, an denen nichts funktioniert oder alles schiefgeht, was man sich vorgenommen hatte. Nein, auch das ist nicht gemeint. Ich meine eher einen Tag, an dem man seine Aufgaben zwar erfüllt, aber dabei viel mehr Aufwand, Energie und Kosten aufwenden muss, als geplant oder üblich. Ein Tag, an dem Jammern nichts nützt, und Fluchen zwar kurzfristig Erleichterung bringt, aber keine Lösung ist. Statt jetzt lange zu erklären, was ich meine, erzähle ich Ihnen lieber, was mir vor einigen Tagen passiert ist.

Ich musste mehrere Exemplare meiner neu erschienenen Bücher – eines auf Deutsch, eines auf Englisch – an verschiedene Institutionen abgeben. Ich habe sie als Selbstverleger auf Amazon veröffentlicht. Diese Abgabe erfolgt natürlich „freiwillig“ – also so freiwillig wie Steuerzahlen – und selbstverständlich unentgeltlich. Wer gibt heutzutage schon gern etwas her, ohne dafür bezahlt zu werden? Genau – Autoren, die mit viel Mühe, Kreativität und Zeit diese Werke schaffen.

Normalerweise schickt man solche Pflichtexemplare per Post …

DANKE ÖSTERREICH (Ausgabe – 16)

HEMAYAT ein Beweis für „Reife der Zivilgesellschaft“

Letzte Woche war ich anlässlich der 30 Gründungstag und für ein Interview mit Radio Ö1 zu Besuch bei „Hemayat“ – Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende – in ihrem neuen Büro in Wien.

Diese einzigartige Organisation in Wien schenkt Menschen, die Krieg, Folter und Vertreibung überlebt haben, nicht nur medizinische und psychotherapeutische Hilfe – sondern vor allem Menschlichkeit, Würde und Hoffnung. Ich selbst durfte erleben, wie viel Kraft einfühlsame Begleitung in der dunkelsten Zeit des Lebens geben kann. Hemayat – ein persisches Wort – bedeutet „Schutz“ und genau das ist es: ein Ort des Schutzes für die Seele. Dass so etwas in Österreich möglich ist, berührt mich tief und das verlangt eine tiefe Dankbarkeit und Anerkennung.

Die Zivilgesellschaft in Österreich formiert sich in zahlreichen Vereinen und Organisationen. Hemayat ist ein Paradebeispiel dafür. Mehrere Hunderts PsychologInnen, ÄrztInnen, und SozialhelferInnen habe es sich zur Aufgaben gemacht, freiwillig und ohne finanzielle Anreize anderen Menschen zu helfen und Hoffnung zu geben damit sie ihre Trauma zu verarbeiten und letztendlich im Stande zu sein wieder ein „normales Leben“ zu führen.

So etwas ist nicht selbstverständlich.Eine Zivilgesellschaft, die sich auf Mitgefühl, Verantwortung und konkrete Hilfe stützt, ist ein stiller Schatz jeder Demokratie – und ein starkes Zeichen für die menschliche Reife eines Landes. Ich empfinde tiefen Respekt für alle, die mithelfen, diese Werte zu leben und weiterzutragen.

Meine Aufnahme in den Österreichischen SchriftstellerInnenverband

Der Österreichische Schriftsteller*innenverband (ÖSV) ist eine der traditionsreichsten literarischen Vereinigungen des Landes. Seine Geschichte ist eng mit dem Neubeginn Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg verknüpft: Gegründet 1945, im selben Jahr wie die Zweite Republik, trug der Verband ursprünglich den Namen: „Verband demokratischer Schriftsteller und Journalisten Österreichs“. Dieser Gründungsname war ein klares Bekenntnis zur Demokratie, zur Meinungsfreiheit und zur Verantwortung der Schreibenden in einer offenen Gesellschaft.

DANKE ÖSTERREICH (Ausgabe – 15)

Vor kurzem erschien in „Die Presse“ ein ausführliches Interview mit mir über meinen Weg aus der iranischen Geiselhaft zurück nach Österreich. Im Mittelpunkt standen nicht nur meine Erfahrungen als ehemaliger politischer Gefangener, sondern auch meine Sicht auf das Leben in Freiheit, auf Menschenrechte und gesellschaftliche Teilhabe.

Ich habe im Gespräch betont: Echte Dankbarkeit kann nur dort entstehen, wo Rechte, Freiheit und Menschenwürde für alle gelten. Österreich bietet diesen Raum. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer offenen, demokratischen Gesellschaft, die Vielfalt und Mitmenschlichkeit lebt.

Mit meiner Initiative „Danke Österreich“ möchte ich zeigen, wie wichtig gesellschaftlicher Zusammenhalt und Engagement sind.

Begegnung mit der UN-Sonderberichterstatterin für Iran: Prof. Mai Sato

Kürzlich hatte ich die besondere Ehre, Porf. Dr. Mai Sato, die aktuelle UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtssituation im Iran, bei Amnesty International in Österreich zu treffen. Ihr Engagement und ihre internationale Expertise machen sie zu einer wichtigen Stimme für die Verteidigung der Menschenrechte im Iran.

Im Gespräch konnte ich Frau Dr. Sato ein authentisches Bild der Haftbedingungen im Evin-Gefängnis und der Menschenrechtssituation im Iran vermitteln. Es war mir ein Anliegen, als Zeitzeuge über das zu berichten, was hinter den Gefängnismauern wirklich passiert – über Willkür, Angst, aber auch über die Hoffnung und Widerstandskraft der Inhaftierten.

Als Zeichen meines Dankes und meiner Wertschätzung überreichte ich ihr mein Buch
„Iranian Hostage Diplomacy – 2707 Days in Evin Prison: Memories, Revelations, Structures“,
in dem viele Erfahrungen und Hintergründe erstmals dokumentiert sind. Ich hoffe, dass mein Beitrag dazu dient, das internationale Bewusstsein für die Lage der politischen Gefangenen zu schärfen und die Menschenrechtsarbeit zu unterstützen.

DANKE ÖSTERREICH (Ausgabe – 14)

Reife der Zivilgesellschaft
Was unser Land in dieser Woche erlebt hat, ist unaussprechlich. Der brutale Amoklauf in einer Schule in Graz hat ganz Österreich erschüttert. Die Opfer waren Kinder, Jugendliche, eine engagierte Lehrkraft. Familien sind zerstört. Herzen gebrochen. Die ganze Nation trauert.

Und doch zeigt sich inmitten des Schmerzes eine beeindruckende Stärke: Österreich steht zusammen – mit Mitgefühl, mit Würde, mit Entschlossenheit.

Unser Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat es in einfachen, klaren Worten ausgedrückt:

„Wir mögen keine Worte haben. Aber wir haben einander.“
„Lasst uns in dieser Zeit der Trauer und des Schmerzes ganz besonders füreinander da sein.“

Diese Haltung ist Ausdruck einer reifen Zivilgesellschaft: einer Gesellschaft, die nicht abstumpft, sondern mitfühlt. Die sich nicht spaltet, sondern zusammenrückt. Die nicht wegschaut, sondern Verantwortung übernimmt – für die Opfer, für die Hinterbliebenen, für die Zukunft.

Danke, Österreich.

Kamran Ghaderi, Wien am 15.06.2025
Ein persönliches Gedicht zum Gedenken an die Opfer –>:

 Ein Gedicht in Gedenken an die Opfer

Gestern in Graz, schienen die Bäume nicht mehr grün als trügen sie das Kleid der Trauer

Gestern in Graz, waren die Bäume nicht mehr hoch, sie fühlten sich klein und ausgeliefert dem Schicksal.

Gestern in Graz, wehte der Wind nicht mehr, er war nicht mehr frei, gefangen in Trauer.

Gestern in Graz, verwehte der Wind Träume, die nie Wirklichkeit wurden.

Gestern in Graz, sangen die Vögel nicht mehr, sie flüsterten …