(Ausgabe – 17) Am 6. August jährt sich zum 80. Mal der erste Einsatz einer Atombombe – durch die Vereinigten Staaten gegen Japan. Unmittelbar nach der Explosion kamen über 70.000 Menschen ums Leben, wenige Monate später stieg die Zahl der Todesopfer auf rund 140.000. Ein trauriger Tag in der Geschichte der Menschheit.

Es wird oft argumentiert, dass durch eine Fortsetzung des Krieges durch das damalige Aggressorland Japan noch mehr Menschen gestorben wären. Ich bezweifle diese Rechtfertigung. Und selbst wenn sie zuträfe – darf man deshalb den Einsatz einer Massenvernichtungswaffe rechtfertigen?

Die gezielte oder in Kauf genommene Tötung und Verletzung der Zivilbevölkerung in diesem Ausmaß ist nicht mit Menschlichkeit vereinbar. Das Recht auf Leben muss auch – und gerade – im Krieg unantastbar bleiben.

Heute – 80 Jahre später – sind wir erneut mit einer Welt konfrontiert, in der Verantwortung gefragt ist. Der Krieg in der Ukraine dauert an. Die Spannungen zwischen den USA und Russland verschärfen sich. Im Nahen Osten destabilisieren extremistische Terrororganisationen ganze Regionen. Und eine radikale Regierung mit Atombewaffnung verletzt täglich die Menschenrechte und begeht Verbrechen an Zivilisten.

Österreich hat mit seiner Politik der Neutralität sichergestellt, dass es nicht zum Erfüllungsgehilfen kriegstreibender Diktaturen wird – weder durch direkte Beteiligung noch durch Waffenlieferungen. Auch die Zivilgesellschaft hat früh Verantwortung gezeigt: Am 5. November 1978 hat die österreichische Bevölkerung in einer Volksabstimmung die Nutzung von Atomenergie für zivile Zwecke abgelehnt – ein klares Zeichen gegen eine risikoreiche Atompolitik.

Der 80. Jahrestag von Hiroshima ist ein Anlass, die Atommächte dieser Welt allen voran USA, Russland und China erneut und eindringlich aufzurufen, endlich wieder Verhandlungen zur Einschränkung und Reduktion von Massenvernichtungswaffen aufzunehmen und dies auch umzusetzen.

„Aus der Geschichte zu lernen, heißt zu handeln – bevor es zu spät ist.“

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